Wenn dein Kind dich morgen fragt ...
Liebe Leserinnen und Leser,
In diesem Jahr haben wir 500 Jahre evangelisches Gesangbuch (EG) gefeiert und die Post hat diesem Ereignis sogar eine Sondermarke gewidmet. Erst mit der Reformation haben die Gemeinden damit begonnen, in den Gottesdiensten gemeinsam zu singen. Und seitdem singen wir in jedem Gottesdienst, denn es bringt uns zusammen und mit unseren Liedern rufen wir Gott an. Letztlich sind es also gesungene Gebete.
Doch nehmen wir überhaupt richtig wahr, was wir da singen und singen wir immer mit, auch wenn uns die Lieder manchmal unbekannt erscheinen? Viele tun sich schwer damit, weil es meist zu schnell geht, um sich über die Liedtexte Gedanken machen zu können, wenn man gerade noch versucht, die Melodie zu treffen. Auf unserer letzten Männerpilgertour haben wir einige Strophen von Paul Gerhardts „Die güldne Sonne“ aus dem Jahre 1666 gesungen (EG 449). Anschließend habe ich mir mal alle zwölf Strophen angesehen und festgestellt, dass dieses Lied einen Bogen durch unser Leben mit all seinen Höhen und Tiefen spannt und viel mehr als ein Morgenlied ist. „Freude und Fülle und selige Stille wird mich erwarten im himm-lischen Garten, dahin sind meine Gedanken gericht‘ “. So endet das Lied und gibt uns Trost und Zuversicht auf das, was da kommen wird.
Machen Sie es mir gerne nach und stöbern einmal durch die letzten 500 Jahre unseres evangelischen Gesangbuches. Es ist eine lohnenswerte Zeitreise.
Am 1. Dezember feiern wir den 1. Advent. Dann singen wir das allererste Lied aus dem EG: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Und lasst ihn uns damit empfangen, den Herrn der Herrlichkeit. Die Redaktion wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute zum neuen Jahr.